ANERKANNT ALS BILDUNGSTRÄGER
Unsere Selbstbewertung in BNE
1. Leitbild
Welche Ziele, welche Absichten verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit?
Ein wesentliches Nahziel der Einrichtung ist die Förderung der Integrationsfähigkeit von Kindern in soziale Gruppen. Das Fernziel ist ein erfolgreicher Beitrag der Einrichtung zur Sozialisation der Kinder, indem sie Selbstwirksamkeit erfahren. Sie sollen in die Lage versetzt werden, die erlernten und trainierten Strategien und demokratischen Verhaltensweisen selbstbewußt auf ihre Lebenswirklichkeit zu transferieren. Das Naturerleben mit Unterstützung neuer Medien gibt wichtige Impulse für eine Kombination beider Welten in der Zukunft.
Welche Werte sind für die Arbeit entscheidend?
Die der Einrichtung zugrunde liegenden Werte basieren auf einem durch Solidarität und Selbstbestimmung geprägtem Menschenbild. Alle Akteure haben sich verpflichtet Kindern ohne Leistungsdruck und Wertung zu begegnen. Die Förderung der Kreativität als Basis für Problemlösungsstrategien genießt eine hohe Priorität.
Hat die Einrichtung ein besonderes Profil? (Welches?)
Der Biberbau ermöglicht Kindern ein Wert- und Leistungsfreies kreatives Lernerlebnis. Die niederschweflige und kostenlose Nutzung des über 5.000m2 großen Außengeländes mit diversen aus Holz und Reifen gebauten Erlebnisstationen. Im Rahmen von Kinderseminaren werden neben der Wissensvermittlung im Rahmen der nachhaltigen Ressourcenverwendung auch Sozialkompetenztrainings umgesetzt.
Durch wen wurde das Leitbild erstellt?
Das Leitbild wurde vom Gründer und Konzeptgeber Dipl. Soz. Arb. Jens Joehnke unter Berücksichtigung der Pluralität soziologischer Paradigmen in den einzelnen Theorien erstellte. Dem zugrunde lag die elementare Nutzung der Multiparadigmatizität in der sozialen Arbeit zur Verknüpfung der besten Eigenschaften im Sinne des Autors.
Wie wird es im „beruflichen Alltag“ umgesetzt?
a) Bei Veranstaltungen:
Jede Veranstaltung gibt den Besuchern die Möglichkeit an kleinen Bastel- Lern oder Spielprojekten teilzunehmen. Hierzu gibt es immer kostenlose und niederschwellige Angebote an die Allgemeinheit. Das kann von Feuer machen mit Stockbrot, Backen am Feuerofen bis hin zum bauen neuer Hütten und Spielstationen auf dem Gelände gehen.
b) In der Ausstattung Ihrer Einrichtung:
Der kreative Bau von Spielgeräten und Erlebnisstationen entsteht unter Verwendung der unterschiedlichsten Materialien. Hierbei kommt auch oft Material zum Einsatz, welches Gesellschaftlich als „Müll“ betrachtet werden kann. Recycling und Upcycling zieht sich durch das ganze Gelände. Die meisten Stationen zielen zudem darauf ab von mehr als einer Person genutzt zu werden, dies erleichtert den Kindern die Kontaktaufnahme und unterstützt sie in der sozialen Interaktion.
c) Im Verhalten/in der Arbeitsweise der Mitarbeiter:
Alle Mitarbeiter der Einrichtung haben das Konzept und das dahinterstehende Leitbild verinnerlicht und setzen es täglich nach bestem Gewissen und können um.
Welche Ausbildung haben die für das Bildungsangebot Verantwortlichen?
Im Rahmen der Konzeption ist es ausschließlich im Rahmen der Sozialwissenschaften oder Erziehungswissenschaften ausgebildetem oder in Ausbildung befindlichem Personal gestattet pädagogische Angebote mit Kindern durchzuführen.
3 Welche Erfahrungen können nachgewiesen werden?
Die Einrichtung wird seit 10 Jahren vom Konzeptschreiber geleitet und begleitet. Alle hauptamtlich beschäftigten Mitarbeiter/innen waren während ihrer Ausbildung mindestens sechs Monate als Praktikanten/innen im Biberbau eigesetzt. Von 2010 - 2013 wurde der Biberbau für seine Arbeit, als erste Einrichtung dieser Art in Deutschland von der Ecket Kommission der UNESCO als Dekade Projekt ausgezeichnet.
Welche Kenntnisse liegen zu den Grundsätzen und Prinzipien des Bildungs- und Erziehungsplans (BEP) für Kinder von 0 bis 10 Jahren vor und auf welche Art wurden diese Kenntnisse erworben? (z. B. eigene Qualifizierung)
In den Jahren 2012 und 2013 hat der Biberbau aktiv an den Ausarbeitungen für den Hessischen Erziehung und Bildungsplan im Rahmen der Veranstaltungen des Sozialministeriums mitgewirkt. Ein in der damaligen Zeit bereits konzipiertes Fortbildungsangebot im Biberbau an Lehrer/innen und Erzieher/innen konnte leider aufgrund des anhaltenden Personalmangels nicht umgesetzt werden.
2.2 Fortbildung
Welche Formen der Fortbildung werden genutzt?
Allen Mitarbeitern werden regelmäßige Fortbildungen im Rahmen der Veranstaltungen bei VHS oder BDJA angeboten. Die Einrichtung trägt hierfür die kompletten Kosten.
Welche Themen wurden in den letzten zwei Jahren neu erarbeitet?
2.3 Austausch (mit Externen)
In regelmäßigen Treffen aller Ökologisch orientierter pädagogisch arbeitender Einrichtungen in Wiesbaden herrscht ein reger Austausch bezüglich Qualität der Arbeit.
2.4 Kooperation
Der Biberbau wurde in diesem Jahr Teil des Netzwerkes der Stadt Wiesbaden zur gemeinsamen Arbeit im Rahmen der BNE.
2.5 Vergütung
2.6 Vergütung (für Einzelangebote)
In welchen Gremien und Arbeitskreisen sind Sie vertreten?
Angehendes BNE-Netzwerk Wiesbaden, Forum Waldstraße, Stadtteilkonferenz, lokales Bündnis für Familien.
Welche Kooperationen regelmäßiger Art bestehen?
Jährlich werden gemeinsam mit dem Sozialamt der Stadt Wiesbaden Ferienbetreuungen im Biberbau ausgerichtet. Gemeinsam mit diversen Schulen und zwei Notunterkünften für Flüchtlinge wurde das Angebot: Integration in Aktion als Hausaufgaben und Nachhilfe für geflüchtete Grundschulkinder eingerichtet.
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Wenn keine bestehen, warum sind solche Kooperationen nicht notwendig?
Werden angemessene Sozialstandards bei den Mitarbeitenden gewahrt?
(Eine Zusicherung reicht aus. Mit dieser Frage soll nur thematisiert werden, dass Bildungsarbeit wertgeschätzt und entsprechend vergütet werden soll.)
Aufgrund unzureichender Fördergelder durch Stadt und das Land kann dem Personal der Einrichtung seit 10 Jahren kein Tariflohn ausgezahlt werden. Der Mindestlohn wird jedoch selbstverständlich eingehalten.
Gibt es eine generelle Preisgestaltung?
Das offene Angebot in der Einrichtung steht allen niederschwellig und kostenlos an vier Nachmittagen in der Woche zur Verfügung. Das kostenlose Angebot wird von diversen kostenpflichtigen und buchbaren Lernangeboten flankiert. Hier variieren die Preise geh nach Angebotsinhalt und Dauer. Eine Sozialverträglichkeit ist jederzeit durch mögliche Ermäßigungen gegeben.
Wenn Ja, wie sieht diese aus?
3. Bildungsangebot
Für welche Zielgruppen ist Ihr Angebot ausgelegt?
Das Bildungsangebot der Einrichtung richtet sich an Kinder im Alter von 6-12 Jahren.
Nennen Sie die wichtigsten Themenschwerpunkte Ihres Veranstaltungsangebots. (Kennzeichnen Sie die Themen mit einem spezifischen Bezug zur Nachhaltigen Entwicklung mit einem nachgestellten [NE])
Ernährung [NE] Geschlechtergleichstellung
Sport & Gesundheit
Interkulturelles Lernen
Migration
Nachhaltiger Konsum und Produktion [NE] Ökosysteme/Biodiversität
Reduzierung sozialer Ungleichheiten Kreativität
Selbstbestimmung [NE] Kompetenzgewinn
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Welche Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz werden durch Ihr Angebot besonders gefördert? (Kreuzen Sie entsprechend an)
wird umgesetzt
wird noch nicht umgesetzt
hier nicht umsetzbar
Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
X
Vorausschauend denken und handeln
X
Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
X
Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
X
An Entscheidungsprozessen partizipieren können
X
Andere motivieren können, aktiv zu sein
X
Die eigenen Lebensbilder und die anderer reflektieren können
X
Selbstständig planen und handeln können
X
Sich motivieren können, aktiv zu sein
X
Empathie und Solidarität für Benachteiligte zeigen können
X
Welche anderen Kompetenzen werden durch Ihr Angebot besonders gefördert?
Kreativität, Körperwahrnehmung, Feinmotorik
Welche Erfahrungen können in Ihren Veranstaltungen gemacht werden?
Übergeordnetes Ziel der Angebote ist es, dem Kind das lernen nicht als omnipotente Repression erfahrbar zu machen. Die Teilnehmer/innen sollen mit Spaß und Freude die Informationen wie beiläufig im Rahmen der Tätigkeiten in sich aufnehmen.
Welche Aspekte der Nachhaltigkeit werden besonders berücksichtigt? Ökologie
Ökonomie
Soziales
persönliche/gesellschaftliche Perspektive Generationen / Gender
3.5 Methodenvielfalt
Welche Methoden kommen in Ihren Veranstaltungen zum Einsatz? (Nennen Sie einige Beispiele aus Ihrem Veranstaltungsangebot)
Systemik, Soziale Gruppenarbeit, Gemeinwesenarbeit, Spiel